Eine besondere Magie liegt im gemeinsamen Singen – da sind sich alle einig, die schon einmal im Chor gesungen haben. Wenn die unterschiedlichsten Stimmlagen in aller Verschiedenheit zueinanderfinden, entsteht eine enorme musikalische Kraft. UNSERE HERZEN – EIN KLANG geht diesem Zauber nach und begleitet zwei Chorleiterinnen und einen Chorleiter, wie sie aus einer Gruppe sing-begeisterter Menschen, die teilweise unterschiedlicher nicht sein könnten, Chöre von mitreißender musikalischer Intensität entstehen lassen. Es ist ein Blick in ein Arbeitsfeld, in dem Nähe und Distanz, Identifikation und Projektion jedes Mal aufs Neue in Balance gebracht werden müssen. Mal spielerisch, mal ernsthaft, aber immer im höchsten Maße fasziniert und offenherzig durchleuchtet der Dokumentarfilm das Chorsingen als eine einzigartige symbiotische Verbindung zwischen allen Beteiligten. Das überwältigende Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein, bestimmt den Rhythmus des Films. Entdeckt wird die Menschlichkeit in der Musik, dort, wo das gemeinsame Klangerlebnis zum sozialen Abenteuer und Moment der Selbstverwirklichung gleichermaßen wird.
Den beiden Filmemachern Torsten Striegnitz und Simone Dobmeier ist mit UNSERE HERZEN – EIN KLANG eine großartige Symbiose aus Musik- und Dokumentarfilm gelungen, die einen lebensnahen Eindruck vom Gemeinschaftsgefühl schafft, was Singen im Chor bedeutet. Ihr Film findet die Menschlichkeit in der Kunst und die Magie in der Musik. Ein bewegendes und mitreißendes Kinoerlebnis von großer Wärme, das in Zeiten der Isolation die unaufhaltsame Kraft der Gemeinschaftlichkeit betont und verständlich macht, wie Musik Menschen zusammenbringt.
Torsten Striegnitz
Filmografie (Auswahl)
2022
UNSERE HERZEN – EIN KLANG
2020
Rohwedder – Einigkeit und Mord und Freiheit
2018
Fetisch Karl Marx
Mein Berlin – 28 Jahre mit und ohne Mauer
2017
Bürger Ströbele
2016
Golem – Die Legende vom Menschen
2015
MC Kleist
2014
Berlin Stories – Die Bücher einer Stadt
2013
Die Akte Zarah Leander
Geheimnisvolle Orte – Mont Klamott
2011
Die Akte Kleist
2005
Raum 4070
Simone Dobmeier
Filmografie (Auswahl)
2022
UNSERE HERZEN – EIN KLANG
2018
Fetisch Karl Marx
Mein Berlin – 28 Jahre mit und ohne Mauer
2017
Bürger Ströbele
2016
Golem – Die Legende vom Menschen
2014
Berlin Stories – Die Bücher einer Stadt
2013
Geheimnisvolle Orte: Mont Klamott – Der Volkspark
Die Akte Zarah Leander
Du Opfer! – Wenn Gewalt ein Leben verändert
2011
Die Akte Kleist
Simon Halsey war der Motor der Geschichte und der Dreharbeiten. Er öffnete uns sehr viele Türen. Natürlich ist er auch ein cleverer Entertainer. Mit und ohne Kamera. Was wir ihm hoch anrechnen und was dem Film so sehr zu gute kommt, ist sein Mut, uns auch in Krisensituationen nah an sich ran zulassen. Er ist sogar für uns wie Jesus übers Wasser gelaufen. Leider hat das nicht mehr in den Film gepasst.
Judith Kamphues hat uns genauso bedingungslos unterstützt und alles, was wir wollten, für uns möglich gemacht. Dazu hat sie das Vertrauen, dass ihre Chorsängerinnen in sie haben, auf uns erweitert. Für uns war das immens wichtig, für sie nicht immer leicht, weil sie ihren Sängerinnen gegenüber ein hohes Schutzbedürfnis hat.
Beide, Judith und Simon, können sehr klar darüber sprechen, was es ausmacht, dieses gemeinsame Singen.
Simon Halsey
Simon Halsey, der Weltstar unter den Dirigenten, scheint die Zauberformel zu kennen. Wer ihn in einer Chorprobe erlebt, möchte sofort mitsingen. Ein Teil davon sein, egal wie alt man ist oder wie amateurhaft oder professionell man singt. Das ist in New York nicht anders als in Barcelona oder Berlin oder in seiner Heimat Großbritannien. Er arbeitet immer in Superlativen. Nicht hundert, nein, tausend Sänger müssen es sein. Halsey ist sich sicher, dass seine Arbeit eine Strahlkraft hinein in das gesellschaftliche Leben hat – in Schulen wie in Gemeinden auf dem Land. Um der Begeisterung für das Chorsingen mehr Bedeutung zu verleihen, schafft er Events, die man ob ihrer Größe nicht übersehen kann. Diese Mission gilt weltweit und er scheint keine Zeit verlieren zu wollen. Die Kamera hat Mühe, ihm zu folgen wenn er im Tempo eines Leichtathleten morgens von seinem Hotel über den Potsdamer Platz zur Chorprobe in der Philharmonie eilt.
Seit mehr als 40 Jahren arbeitet Halsey als Chordirigent. Sein Wissen gibt er regelmäßig an den Nachwuchs weiter. Gleichzeitig rekrutiert er durch seine Meisterklassen immer wieder neue Chorleiter und Chorleiterinnen, die ihn bei seinen Großprojekten unterstützen. Sein lang geplantes Vorhaben, ein gigantisches Mitsingkonzert in New York City mit mehr als tausend Sängern und Sängerinnen, löst sich im März 2020 plötzlich in Staub auf. Wir folgen Halsey von der großen Euphorie während der ersten Vorbereitungen bis hin zum plötzlichen Stopp: Der Kosmopolit sitzt das erste Mal in seinem Leben zuhause fest, entdeckt aber nun die Wichtigkeit des Singens neu. Als er im Sommer 2020 mit dem WDR Rundfunkchor in Köln wieder in den Probesaal zurückkehrt, erleben wir einen veränderten Simon Halsey – bis hin zum großen mitreißenden Finale mit dem Sinfoniechor Birmingham.
Simon Halsey lebt für die Chormusik. Simon Rattle, mit dem er schon seit Jahrzehnten arbeitet, hatte ihm vor vielen Jahren geraten, sich voll und ganz auf das Dirigieren von Chören zu konzentrieren. Er konnte sehen, dass Halsey ein besonderes Gespür für die Arbeit mit Sängern hat. Über Jahre leitete Halsey große symphonische Chöre in London, Amsterdam, Berlin und aktuell Barcelona. Seine Erfahrung gibt er regelmäßig an aufstrebende junge Chordirigenten weiter: Seine Meisterklassen sind immer ausgebucht.
„Singen kann man, bis man tot ist.“ (Simon Halsey)
Judith Kamphues
Judith Kamphues ist so eigenwillig wie musikalisch. Sie ist Energie pur. Klangenergie. Ihre Musikalität brachte sie vom Gesangsstudium auf die Bühne. Ihr Anspruch an das gemeinsame Singen machte es ihr im etablierten Theaterbetrieb nicht leicht. Da war es gut, dass sie auch noch Gesangspädagogik in Lübeck und der Universität der Künste in Berlin studierte. Sie gründet mit Freunden eine eigene Gesangsschule, die vor allem junge Sänger auf ein Gesangsstudium an der Musikhochschule vorbereiten soll. Dazu arbeitet sie als Dozentin für den Staats- und Domchor und ist vor allem eine begehrte Spezialistin für Stimmbildung. „Die beste, die es gibt“, laut Simon Halsey. Judith Kamphues ist fasziniert von der menschlichen Stimme, von jeder einzelnen. Mit Ärzten und Wissenschaftlern forscht sie über die Veränderung der Knabenstimme im Stimmbruch und veröffentlichte für Kinder eine Gesangsfibel. Für das Education Projekt der Berliner Philharmonie, die Vokalhelden, arbeitet sie als Chorleiterin und Stimmbildnerin.
Daneben ist sie auch Chorleiterin in Berlin. Selbstverständlich ist auch dieser Chor kein gewöhnlicher Chor: Das Team einer Berliner Frauenarztpraxis. Man trifft sich zu siebent in den Räumen der Praxis. Judith sollte nur ein bisschen bei der Stimmbildung helfen und nun ist sie die Dirigentin. Das Niveau der Laien-Sängerinnen ist extrem unterschiedlich. Früher stand Judith Kamphues manchmal vor den Frauen und dachte, dass sie den schönen Satz „Jeder kann singen!“ vielleicht doch etwas vorsichtiger hätte formulieren sollen. Doch das ist schon Vergangenheit, eingeholt von dem immer besseren Klang und dem großen Erlebnis des gemeinsamen Singens.
Hyunju Kwon
Hyunju Kwon möchte hoch hinaus. Die junge Dirigentin lebt in Mannheim, stammt aber ursprünglich aus Korea. Mit einem Konzertexamen kann sie sich ein Visum für mindestens zwei Jahre sichern. Und sich ihren Traum erfüllen, als professionelle Chorleiterin zu arbeiten. Unterstützung hat sie dabei von Simon Halsey und Prof. Georg Grün, die das Talent der jungen Frau voll und ganz erkannt haben.
Sie scheint auf den ersten Blick das genaue Gegenteil der beiden energetischen Chorleiter zu sein. Ihre ruhige, zurückhaltende Art bildet einen starken Kontrast zu den energiegeladenen Auftritten von Simon Halsey und Judith Kamphues. Und doch verfügt sie als Dirigentin über eine magische Kraft, die jeden Chor, vor dem sie steht, sofort verzaubert. Wir begleiten Kwon bei einem Meisterkurs von Simon Halsey und zur Aufnahmeprüfung an der renommierten Hochschule für Musik in Saarbrücken. Dort begibt Hyunju sich in die Lehre des renommierten Prof. Georg Grün, der sie als Abschlussteilnehmerin von Simon Halseys Dirigierkurs bemerkte. Er ist begeistert von den Fähigkeiten der jungen Frau. Sie dirigiert um ihr Leben und kopiert niemals, sondern verarbeitet Gelerntes umgehend in ihrem eigenen Konzept. Eine angehende Meisterdirigentin? Hyunjus noch längst nicht auserzählte Erfolgsgeschichte erreicht ihren bisherigen Höhepunkt, als sie im Sommer 2021 den Internationalen Dirigentenwettbewerb „Fosco Corti – International Competition for Choral Conductors“ in Turin gewinnt und auch den Publikumspreis erhält. Sie freut sich sichtlich, aber ist mit den Gedanken trotzdem zuerst bei Ihren liebgewonnenen Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Es sind nur die ersten wohlklingenden Noten in der Melodie ihres Lebens, die verspricht, eine der schönsten und kraftvollsten Kompositionen der nächsten Jahrzehnte zu werden.
Regie, Drehbuch, Montage
Torsten Striegnitz & Simone Dobmeier
Produzent
Christian Beetz
Kamera
Max Preiss, Marcus Winterbauer, Christoph Krauss, Falco Seliger
Ton
Karsten Höfer
Supervising Sounddesigner
Karl Gerhardt
Mischtonmeister
Jörg Höhne
Ausführende Produzenten
Georg Tschurtschenthaler, Kathrin Isberner
Previews
23.08.22 / 20.30 Uhr
Freiluftkino Friedrichshain Berlin
Gemeinsames Singen mit Chorleiterin und Protagonistin Judith Kamphues
26.08.22 / 21.00 Uhr
Luna Open Air Bielefeld
Gemeinsames Singen mit Chorleiterin Kerstin Belz
26.08.22 / 21.00 Uhr
Filmnächte Dortmund
Gemeinsames Singen mit Chorleiterin Sina Freudenreich
28.08.22 / 21.00 Uhr
Regensburg Open Air Andreasstadel
28.08.22 / 21.20 Uhr
Parkbühne im Schlosspark Biesdorf
29.08.22
Donauflimmern Ingolstadt
Der Kinofilm UNSERE HERZEN – EIN KLANG begeistert die Menschen für das Chorsingen! Im kommenden Herbst, im Jahr der Chöre, wollen der Filmverleih Neue Visionen und der Deutsche Chorverband das nutzen:
Wir wollen mit Ihnen die Kinos zum Singen bringen!
Seien Sie mit Ihrem Chor dabei! Teilen Sie Ihre Freude am Singen mit dem Kinopublikum und überzeugen Sie auch Menschen, die bisher noch nicht begeistert im Chor singen, vom Spaß und der Freude am gemeinsamen Musizieren.
Wie kann Ihr Chor dabei sein?
Wir verknüpfen Ihren Chor mit Ihrem lokalen Kino. Melden Sie sich einfach über das untenstehende Formular bei uns, alle offenen Fragen werden dann geklärt und wir finden einen Termin ab dem Kinostart, dem 22.9.2022.
Wir wollen mit Ihnen Menschen für das Singen begeistern und ein unvergessliches Erlebnis für Jung & Alt schaffen!
Wie sieht der Ablauf im Kino aus?
Was wird gesungen?
So könnte das Singen im Kino ablaufen
Vor dem Film:
Begrüßung durch die Chorleitung mit dem Hinweis auf das anschließende gemeinsame Singen nach dem Film (Mikrofon übers Kino, wenn gewünscht und vorhanden).
Im Anschluss:
Filmvorführung
Während des Abspanns: Chorleitung kommt auf die Bühne bzw. stellt sich neben der Leinwand bereit, um direkt nach dem Film anfangen zu können (keine Pause!)
Nach dem Film: Saallicht geht an. Die Chorleitung ist wieder auf der Bühne und beginnt direkt mit dem Singen.
Kann ich ein Kino auch exklusiv mieten?
Welche Aufgaben liegen bei Ihnen im Falle einer Veranstaltung?
Wir vermitteln gerne ein passendes Partnerkino vor Ort und schauen, dass Sie da in guten Händen sind. Wir liefern gerne auch alle benötigten Materialien zur Ankündigung wie Plakate, Flyer, Onlinematerialien, Social-Media-Content.
In Ihren Händen würde die Vorbereitung und Umsetzung der Veranstaltung liegen, inklusive der Absprachen mit dem Kino, der Betreuung der Veranstaltung vor Ort. Ebenso übernehmen Sie die Ankündigung im Vorfeld an ihre potentiellen Gäste, lokale Netzwerke etc.
Wo kann ich kostenfrei Filmplakate und -Flyer bestellen um meine Veranstaltung anzukündigen?
Kann ich Filmbeteiligte für eine gemeinsame Veranstaltung bekommen?
Wir wollen mit Ihnen Menschen für das Singen begeistern und ein unvergessliches Erlebnis für Jung & Alt schaffen!
Sie wollen dabei sein und ihr Kino zum Singen bringen? Wir verknüpfen Sie mit Ihrem Kino vor Ort.
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